Němsko-hornjoserbski słownik

Hinweise für den Benutzer

A. Aufbau der Wörterbuchartikel

Ein Wörterbuchartikel besteht mindestens aus Stichwort und Äquivalent/Äquivalenten (z. B. antagonistisch antagonistiski || Balance balansa, runowaha). Gewöhnlich hat er jedoch eine kompliziertere Struktur, deren einzelne Komponenten in einer bestimmten Reihenfolge auftreten. Dem Stichwort folgt, sofern eine Gliederung des Artikels in mehrere Punkte erforderlich ist, die Kennzeichnung des 1. Punktes. Zur Gliederung werden arabische, selten römische Ziffern verwendet, bei weiterer Untergliederung Kleinbuchstaben.

Auf die Kennzeichnung des Gliederungspunktes folgt in der Regel (Ausnahmen vgl. am Schluß von Abschnitt A) eine differenzierende Charakterisierung zum Stichwort (eingehend vgl. unter D). Beispiele:

Gemenge 1. (Gemisch) ...*¹ 2. (Gewühl, Gedränge) ...

aufknacken 1. (Nüsse, Kerne) ... 2. (Geldschrank, Auto) ...

auflockern 1. tr. a) (Boden) ... b) (Watte) ... c) (abwechslungsreicher gestalten) ... 2. intr. a) (zerfallen) ... b) (entspannen) ...

In der Reihenfolge der Angaben steht danach in der Regel die Äquivalenz. Ist den sorbischen Entsprechungen eine stilistische Bewertung, zeitliche Zuordnung o.ä. (vgl. unter E) beigefügt, so haben diese sog. Qualifikatoren ihren Platz noch vor dem jeweiligen Äquivalent. Auch bestimmte grammatische Kennzeichnungen des Äquivalents (z. B. result., det., enkl.) werden diesem vorangestellt. Beispiele:

Back²~: -pfeife plista, umg. fawca, veralt. flinka

backen¹ 1. ... (Backwerk) result. napjec ...; (rohe Speisen) result. wopjec ...

Auf das Äquivalent folgen Angaben zur Flexion, soweit sich nach den unten (vgl. unter F) beschriebenen Grundsätzen eine diesbezügliche grammatische Charakteristik erforderlich macht. Bei Verben sind Aspekt- und Rektionsangaben, bei Präpositionen die Angaben dazu, in welchem Kasus das dazugehörige Nomen steht, dem Äquivalent nachgestellt. Beispiele:

Abend~:... ~brotteller mały taler ~ja ...; ~essen wječer/...

anschrauben přišrubować p/ip, přiwjerć|eć ~u p ...

abkratzen ... drapać/result. zdrapać p z čeho

abseits¹... zboka + G. ...

Die Äquivalenz einschließlich der zugehörigen Angaben wird durch Semikolon abgeschlossen, Danach folgt die Exemplifizierung, d. h., der Gebrauch der vorher genannten Äquivalente wird in konkreten Kontexten vorgestellt (eingehender vgl. unter G). Die Beispiele stehen in der Reihe der Strukturteile eines Wörterbuchartikels an letzter Stelle:

Arbeit dźěł|o; kolektiw socialistiskeho ~a, rjad Chorhoj ~a, sydnyć so za ~o, bjez ~a njeje kermuša ...

balzen tok|ać; hłuchi a slepy kaž hłuchar, hdyž ~a

Eine Gliederung des Wörterbuchartikels in einzelne durch Zahlen und/oder Buchstaben gekennzeichnete Punkte erfolgt nur, wenn sich bestimmte Äquivalente gegenseitig ausschließen, d. h., wenn das betreffende Stichwort in einer bestimmten Bedeutung bzw. Position nur mit einem Äquivalent oder einem Teil der Äquivalente wiedergegeben werden kann, in anderen Bedeutungen bzw. Positionen jedoch mit anderen Äquivalenten übersetzt werden muß. Beispiele:

abbrausen 1. (davonfahren) preč smalić ... 2. (abspülen) wopłokować, woplokać p, wotpłokać p, wotpłokować ... 3. sich a. (sich abduschen) so wotdušować p/ip

abbrechen 1. (wegbrechen) a) tr. wotłamać p, wotłamować, wotlemić p ... b) intr. so wotłamać, so wotłamować, so wotlemić ...

Wenn neben Äquivalenten, die in mehreren Bedeutungen bzw. Positionen verwendet werden, in bestimmten Bedeutungen bzw. Positionen noch andere Äquivalente möglich sind, dann werden diese letzteren nach einem Semikolon nur mit der betreffenden einschränkenden Charakterisierung oder dem einschränkenden Kontext genannt, ohne daß sie von den allgemeingültigeren Äquivalenten durch einen besonderen Gliederungspunkt getrennt werden. Beispiele:

Ansatz 1. (Angesetztes) nasada, nasadka, nasadźenje;... (am Blasinstrument) na- hubka, hubawka ...

anzünden zapalić p, zapaleć, zapalować; ... (Zigarette, Pfeife) zažehlić p, zažehleć, zažehlować ...

Nach der Zahl 1. (Kennzeichnung des 1.Gliederungspunktes) kann die differenzierende Charakterisierung fehlen, wenn die nachfolgenden Äquivalente eine ganze Reihe von Bedeutungen decken. Diese Darstellungsweise bedeutet also, daß die sorbischen Entsprechungen, die unter 1. aufgeführt sind, überall außer in den unter 2. (gegebenenfalls 3. usw.) vermerkten Fällen gebraucht werden. Beispiel:

abhalten 1. wotdźerž|eć ~u p, wotdźeržować; wokeńcy wotdźeržuja słónčko, małe dźěćo před wusnjenjom ~eć, jeho wot dźěła wotdźeržować, hermank ~eć ... 2. (von sich weghalten) wot so dźeržeć ... 3. (aushalten, ertragen) wudźerž|eć ~u p, wudźeržować, znjesć p...

¹ Die Kennzeichnung mit ... bedeutet in allen Beispielen der Hinweise für den Benutzer (außer unter H und unter C im Teilabschnitt über die Komposita), daß vom betreffenden Artikel nur ein Teil des Textes zitiert wird.

B. Stichwortauswahl und Stichwortansatz

Für das Stichwortverzeichnis diente das »Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache« (WDG), Berlin 1961–77, von R. Klappenbach/W. Steinitz als Grundlage. In der Phase der Endredaktion des Manuskripts wurde auch das »Handwörterbuch der deutschen Gegenwartssprache«, Berlin 1984, herangezogen.

Bei einigen Typen von Stichwörtern wurde deren Anzahl gegenüber dem WDG gekürzt bzw. erweitert. Landschaftlich gebundene Lexeme, die im Ostmitteldeutschen ungebräuchlich sind (z. B. Metzger, Rastel), treten nicht als Stichwörter auf. Häufig unberücksichtigt blieben weiterhin bestimmte, meist wenig gebräuchliche Ableitungen, deren Entsprechungen der Benutzer dieses Wörterbuches anhand der beim Grundwort genannten Äquivalente bei Bedarf ohne Schwierigkeiten bilden kann. So erscheinen z. B. Deverbativa auf -ung, denen im Sorbischen Verbalsubstantive auf -nje, -će entsprechen, häufig nicht als Stichwörter.

Die für die Darstellung der Äquivalenz in den sog. Komposita-Nestern gewählte Form (vgl. unter C), gestattete es, die Auswahl der Stichwörter innerhalb der Nester zu beschränken.

Da das vorliegende Wörterbuch das Fehlen einschlägiger moderner Verzeichnisse, die den Fachwortschatz auf verschiedenen Gebieten registrieren, zu kompensieren hat, mußten viele Termini als Stichwörter aufgenommen werden. Es wurde angestrebt, diejenige Terminologie, die in sorbischsprachigen Fachpublikationen der Gegenwart einschließlich Lehrbüchern gebräuchlich ist, möglichst vollständig zu erfassen.

Stichwortansatz und -anordnung entsprechen im wesentlichen den im WDG angewandten Prinzipien. Varianten eines deutschen Wortes treten nicht als Lemmata auf (z. B. Friede, Bretzel). Nur die jeweils häufiger gebrauchte deutsche Form bildet ein Stichwort (also z. B. Frieden, Brezel).

Wenn sich Stichwörter nur durch Klein- oder Großschreibung des Anfangsbuchstabens unterscheiden, stehen die mit Kleinbuchstaben beginnenden Wörter vor den mit Großbuchstaben beginnenden (z. B. as vor As). Wörter ohne Umlaut rangieren in der Anordnung vor solchen mit Umlaut (z. B. achten vor ächten).

Bei reflexiven Verben ist dem Stichwort das Pronomen »sich« nachgeordnet. Eine abgekürzte Wiederholung des Stichworts nach dem Pronomen erfolgt nicht (erholen sich ... || hinauf~: ~arbeiten sich ...).

C. Äquivalenz

Als Quellen für die Erfassung des Wortbestandes der obersorbischen Schriftsprache der Gegenwart dienten die ca. 500 000 Belege umfassende Kartei von Exzerpten aus der sorbischen Literatur, die sprachliche Kompetenz der Autoren dieses Wörterbuchs und alle früher erschienenen größeren Wörterbücher. Alle ins DoW aufgenommenen Äquivalente sind durch eine bestimmte Anzahl von Belegen aus Schriften verschiedener Verfasser und/oder durch kollektive Kompetenz der Wörterbuchautoren als usuell nachgewiesen. Das Auftreten von sorbischem Wortgut ausschließlich in älteren Wörterbüchern genügte nicht für seine Aufnahme ins DoW.

Die genannten Kriterien für die Aufnahme von Äquivalenten gelten bei Termini allerdings mit Einschränkungen. Da sorbischsprachiges Schrifttum über viele Fachgebiete nur in sehr geringem Umfang existiert, konnten die sorbischen Entsprechungen in vielen Fällen nur aus den einschlägigen lexikographischen Nachschlagewerken gewonnen werden. In solchen Fällen werden die in diesen Quellen empfohlenen Äquivalente trotz ihres beschränkten Gebrauchs in das DoW aufgenommen.

Besonderheiten in der Darstellung der Äquivalenz weisen die Komposita auf. Wenn sich die sorbischen Entsprechungen in einem Bildungstyp darstellen lassen, steht im Kopf der Komposita-Nester nach dem Erstglied der deutschen Zusammensetzung derjenige Teil der Äquivalenz, der in den einzelnen Komposita diesem Erstglied entspricht, z. B.:

Alkohol~: alkoholowy, ... alkohola

Bei den einzelnen Komposita werden die im Kopf des Nestes genannten Teile der Äquivalenz gekürzt wiederholt. Dabei erscheint für den adjektivischen Äquivalenzteil in der Form des N. Sg. m der Anfangsbuchstabe mit folgendem Punkt, für alle anderen Formen des Adjektivs der Anfangsbuchstabe und die Endung, verbunden durch Tilde (z. B. a. für »alkoholowy«, a~a für »alkoholowa«, a~e für »alkoholowe« u. ä.).

Der nachgestellte (s. unter H) substantivische Äquivalenzteil wird ebenfalls mit dem Anfangsbuchstaben und folgendem Punkt gekürzt wiedergegeben (also a. für »... alkohola«). Wann der adjektivische und wann der substantivische Teil der sorbischen Entsprechungen für den Anfangsbuchstaben mit Punkt einzusetzen ist (also »alkoholowy« oder «... alkohola« für a.), wird durch die Stellung gegenüber dem ausgeschriebenen Teil des Äquivalents deutlich: a. test = alkoholowy test, wobstatk a. = wobstatk alkohola.

Innerhalb der Komposita-Nester werden sowohl diejenigen Zusammensetzungen abgehandelt, deren Entsprechungen sich dem im Kopf des Nestes genannten Bildungstyp anschließen, als auch diejenigen, deren Äquivalente von diesem Muster abweichen. Alle abweichenden Entsprechungen werden ausgeschrieben (z. B. unter Alkohol~: ⸞frei bjezalkoholiski, njealkoholiski).

Eine gekürzte Form kann auch für mehrere im Kopf des Nestes genannte Äquivalenzteile stehen. Das geschieht, wenn diese auf die gleiche Weise gekürzt und in den einzelnen Komposita-Äquivalenten beliebig eingesetzt werden können, z. B.:

Ableitungs~: wotwodny, wotwodźenski, wotwodźowanski, wotwjedny; ~graben w~a hrjebja; ~kanal w. kanal

Die Reihenfolge bei mehreren ohne differenzierende Charakterisierungen nacheinander genannten Äquivalenten wird in der Regel durch die ermittelte Häufigkeit im heutigen Sprachgebrauch bestimmt. Bei präfigierten perfektiven Verben, von denen imperfektive Aspektpartner gebildet werden, steht meist das perfektive Verb vor dem imperfektiven (ausdehnen ... wupřestrěć ... p, wupřestrěwać). In umgekehrter Folge treten die Aspektpartner nur dann auf, wenn das suffigierte Imperfektivum nachweislich häufiger verwendet wird als das Perfektivum (aufwaschen wopłokować, wopłokać p). Existieren zu den präfigierten perfektiven Verben zwei imperfektive Partner, zwischen denen sich keine Unterschiede in der Gebrauchsfrequenz feststellen lassen, so wird zuerst das auf -eć auslautende Imperfektivum, danach das auf -ować endende aufgeführt (ausbessern ... wuporjedźeć, wuporjedźować). Abweichungen von dieser Reihenfolge kommen nur vor, wenn das Imperfektivum auf -ować gegenüber dem Verb gleichen Aspekts auf -eć bevorzugt gebraucht wird (bewitzeln ... wusměšować, wusměšeć).

In Fällen, in denen das Stichwort in der sorbischen Entsprechung unübersetzt bleibt, wird dies mit »unübers.« beschrieben, z. B.:

befindlich unübers. ...; der hinter dem Hause b. Garten zahroda zady chěže ...

D. Differenzierende Charakterisierungen

Bei Mehrdeutigkeit des deutschen Stichworts, die im Sorbischen mit unterschiedlicher Äquivalenz verbunden ist, sind differenzierende Charakterisierungen erforderlich. Diese Charakterisierungen haben die Funktion, die richtige Wahl der Äquivalente zu unterstützen.

Charakterisierungen werden in verschiedener Form gegeben. Am häufigsten stehen Synonyme bzw. annähernde Synonyme des Stichworts als differenzierende Erklärung, z. B.:

ausdrücken 1. (herausdrücken)...; (ausquetschen) ... 2. (äußern, zum Ausdruck bringen) ...

außer² Präp. 1. (außerhalb) ... 2. (ohne) ...

besorgen ... 1. (sich kümmern, erledigen, beschaffen)... 2. (besorgt sein)...

Eine andere Form der Charakterisierung ist die Kurzbeschreibung bzw. Zuordnung zu einem Oberbegriff, z. B.:

Australien 1. (Kontinent) ... 2. (Staat) ...

Fräser 1. (Werkzeug) ... 2. (Facharbeiter) ...

Eine Charakterisierung kann des weiteren durch Angabe von Elementen der Kontexte, in denen das Stichwort auftritt, erfolgen:

Geheul 1. (Tiere, Sturm, Sirene)... 2. (Menschen)...

ausroden 1. (Wald, Bäume) ... 2. (Stöcke) ...

Zu den differenzierenden Charakterisierungen gehören auch Zuordnungen zu Fachgebieten (vgl. auch unter H), z. B.:

Ausleger ... 2. Rudern ... 3. Techn. ...

Akt ... Theat. ...; Zirkus, Varieté ...

Schließlich dienen nicht selten grammatische Charakteristika der Differenzierung innerhalb eines Stichwortes oder auch zwischen zwei Stichwörtern. Beispiele:

Beteiligte 1. der B. ... 2. die B. ...

aufschrecken 1. tr. ... 2. intr. ...

eichen¹ Vb. ...

eichen² Adj. ...

Diese Angaben unterbleiben, wenn die Äquivalenz eine Differenzierung nicht erforderlich macht. Bedeutungsunterschiede des deutschen Stichworts (z. B. Bar ›Nachtlokal‹ oder ›Schanktisch‹), denen keine Äquivalenzunterschiede entsprechen, werden im Wörterbuch nicht vermerkt; daher z. B.:

Bar bara

Semantisch eindeutige deutsche Stichwörter werden nicht erklärt:

Kaldesie žabik, žabjace łžički pl

Differenzierende Charakterisierungen werden nicht wiederholt. Das betrifft die von Verben und Adjektiven abgeleiteten substantivischen Stichwörter, deren Äquivalenz sich parallel zur Äquivalenz der Grundwörter verhält, d. h. sich nur durch die Ableitungssuffixe unterscheidet. Die differenzierenden Charakterisierungen werden nur bei den Grundwörtern gegeben. Bei den in der Stichwortfolge benachbarten Ableitungen unterbleiben sie. Die zum richtigen Gebrauch der dort genannten Äquivalente benötigten Informationen sind aus den entsprechenden Erläuterungen bei den Grundwörtern zu entnehmen. Beispiele:

auffordern namołwić p, namołwjeć; ... (herausfordern) wužadać p, wužadować; ... (ermahnen) napominać; ... (bitten) prosyć ...

Aufforderung namołwa, namołwjenje, wužadanje, napominanje, próstwa

ehrlich 1. sprawny; ... (zuverlässig, treu) swěrny; ... (anständig) čestny, česćowny ...

Ehrlichkeit sprawnosć, swěra, swěrnosć, čestnosć, česćownosć

E. Stilistische Bewertung, zeitliche und räumliche Zuordnung

Mit dem DoW wird der Versuch unternommen, den dargestellten Wortschatz stilistisch zu bewerten. Es werden verschiedene Stilebenen und Stilfärbungen unterschieden und mit folgenden Qualifikatoren gekennzeichnet: die neutrale – neutr., die umgangssprachliche – umg., die saloppe – salopp, die gehobene – geh., die dichterische – dicht., die buchsprachliche – buchspr., scherzhaft – scherzh., abwertend, pejorativ – pejor., expressiv – expr., spöttisch – spött., familiär – fam., Kindersprache – Kinderspr., verhüllend – verhüll., derb, Schimpfwort – Schimpfw. Als stilistischer Qualifikator wird weiterhin die Kennzeichnung folkloristisch – folkl. verwendet.

Als buchsprachlich werden Lexeme qualifiziert, die zwar im schriftlichen Sorbisch verwendet werden, dabei aber unnatürlich und schwerfällig wirken; in der mündlichen Kommunikation werden sie auch bei korrekter schriftsprachlicher Ausdrucksweise kaum gebraucht. Beispiele:

Kalbfleisch ćelace mjaso, buchspr. ćelećina

finden 1. namakać p, geh. nadeń|ć ~du p, nań|ć ~du p, buchspr. nachadźeć ...

Mit der Kennzeichnung expressiv sind emotional gefärbte Äquivalente versehen, soweit sie sich nicht durch einen spezielleren Qualifikator (z. B. abwertend, spött. o. ä.) charakterisieren lassen, z. B.:

begehren ... Einlaß b. so nutř kłapać, expr. so nutř dumpać ...

Als folkloristisch werden lexikalische Mittel gekennzeichnet, deren Verwendung sich auf Texte aus der Folklore, also Sprichwörter, Volkslieder, Märchen u. ä., beschränkt, z. B.:

Herr 1. a) knjez ..., folkl. pan, Dem. panik ...

geschickt wušikny, ... folkl. lepy ...

Der zeitlichen Zuordnung von Äquivalenten, die nicht dem stilistisch merkmallosen Wortbestand der Gegenwartssprache angehören, dienen die Charakterisierungen veraltend – veraltd., veraltet – veralt. und Neuprägung – Neupräg. Der Qualifikator Neupräg. kennzeichnet in neuester Zeit gebildete Wörter, die an Stelle älterer Bezeichnungen für die gleiche Sache treten, wobei es sein kann, daß der Neologismus von der Sprachgemeinschaft noch nicht allgemein akzeptiert ist, z. B.:

Einrichtung ... (Institution) institucija, Neupräg, zarjadnišćo

Als Mittel der räumlichen Kennzeichnung wird der Qualifikator regional – reg. angewandt. Er wird besonders bei lexikalischen Varianten gebraucht, deren Auftreten in der Schriftsprache durch den Einfluß der zwei Dialektlandschaften bedingt ist, die hauptsächlich zur Konstituierung der schriftsprachlichen Norm beigetragen haben, nämlich die des Bautzener und die des katholischen Dialekts. Die in der Gegenwartssprache ständig zunehmende Einwirkung der aus dem katholischen Dialekt stammenden Lexik auf die Schriftsprache führt zu Normverschiebungen. Der Anteil lexikalischer Dubletten wächst, wobei die einzelnen Lexeme unterschiedlich in die Schriftsprache integriert sind. Häufig hat ein Glied eines solchen Paares eine regionale Färbung, d. h., der Gebrauch eines solchen Lexems kennzeichnet die Verbindung seines Benutzers mit einer bestimmten Landschaft. In diesen Fällen steht der Qualifikator reg., z. B.:

Kartoffel 1. běrna, ... reg. nepl ...

baden ... kupać, result. wukupać p, reg. kumpać, result. wukumpać p ...

Alle Qualifikatoren differenzieren die sorbischen Äquivalente untereinander. Nur wo Unterschiede in stilistischer, zeitlicher bzw. räumlicher Beziehung zwischen den sorbischen Entsprechungen bestehen, werden die Qualifikatoren eingesetzt. Stilistische o. ä. Unterschiede gegenüber dem Deutschen werden nicht gekennzeichnet. Es kommt also vor, daß ein deutsches Stichwort mehrere Äquivalente aufweist, die alle stilistisch vom deutschen Wort abweichen, daß diese aber trotzdem nicht mit Qualifikatoren versehen werden, da sie alle einer Stilschicht angehören. Beispiel:

Anranzer swary plt, poswarjenje, wuswarjenje

Die verwendeten Qualifikatoren gelten jeweils für alle danach in unmittelbarer Folge angeführten Äquivalente, d. h. bis zum Ende des Wörterbuchartikels oder bis zum Semikolon, z. B.:

ankommen 1. (eintreffen) přiń|ć ~du p, ... veralt. přib|yć ~udu p, přibywać ...

Die Gültigkeit eines Qualifikators in einer solchen Folge wird durch einen anderen aufgehoben, z. B.:

finden 1. ... geh. nadeń|ć ~du p, nań|ć ~du p, buchspr. nachadźeć ...

F. Grammatische Angaben

Das DoW enthält alle für den richtigen Gebrauch der dargestellten Äquivalente unerläßlichen grammatischen Angaben. Eine darüber hinausgehende grammatische Charakteristik erfolgt nur sehr sparsam.

Bei der Deklination und Konjugation wird davon ausgegangen, daß der Benutzer die grammatischen Grundregeln, nach denen die sorbischen Entsprechungen abgewandelt werden, kennt bzw. für die Mehrzahl der Wörter die benötigten Informationen aufgrund eindeutiger Kriterien ohne Schwierigkeiten in einer Grammatik findet. In allen diesen Fällen unterbleiben daher entsprechende Angaben (z. B. Ecke róžk || florieren florěrować). Angaben zur Flexion werden aber dann gemacht, wenn aus der im Wörterbuch genannten Grundform die Zugehörigkeit des betreffenden Wortes zu bestimmten grammatischen Kategorien bzw. Klassen nicht zu erschließen ist, da die formalen Kriterien mehrere Möglichkeiten der Zuordnung zulassen. So gibt es z. B. für die Substantive maskulinen bzw. femininen Genus auf einen weichen Konsonanten oder harten Sibilanten im Auslaut keine Regel, mit deren Hilfe sie sich dem einen oder dem anderen Genus zuordnen lassen. Bei diesen Substantiven ist es notwendig, das grammatische Geschlecht anzugeben. Dabei wird so verfahren, daß jeweils die Wörter der einen Klasse grammatisch charakterisiert werden; beim Genus des o. g. Typs von Substantiven sind das die Feminina (also z. B. Gicht wić f || Angelegenheit wěc f). Die andere der beiden Klassen ist durch das Fehlen der entsprechenden grammatischen Charakteristik hinreichend als Maskulinum gekennzeichnet (z. B. Gast hósć || Flegel flac – ohne Angabe des maskulinen Genus). Die angegebenen morphologischen Merkmale der einzelnen Wortarten werden nachfolgend behandelt.

Substantiv

Bei konsonantisch auslautenden Feminina wird das Genus vermerkt, außer wenn es sich um Bildungen mit Suffix -osć handelt (daher z. B. Beständigkeit wobstajnosć – ohne Genusangabe). Das grammatische Geschlecht wird auch bei den Maskulina auf -a genannt (Hochzeitsbitter braška m). Ebenso erhalten alle Pluraliatantum eine grammatische Charakteristik (Tor wrota plt, Gehirn mozy plt, Kehricht smjeće plt). Auf diese Weise werden die auf -a und -e auslautenden Pluraliatantum von den zahlreichen Substantiven weiblichen bzw. sächlichen Geschlechts mit gleichem Auslaut unterschieden, die ohne grammatische Charakteristik stehen (Erle wólša || Ausnahme wuwzaće). Es werden auch alle anderen pluralischen Äquivalente als solche gekennzeichnet, wenn sie einem deutschen Stichwort im Singular entsprechen (Allmende gmejnske zahony pl).

Das Deklinationsmuster wird durch die Form des Genitivs angegeben, wenn es aus der Form des Nominativs nicht zu ersehen ist. Das ist bei einigen Gruppen von Maskulina mit weichem Stammauslaut der Fall (Kuhhirt kruwar ~ja || Taube holb ~ja). Das Fehlen der Genitivform bei Wörtern mit gleichem Endkonsonanten im Nominativ weist diese als hart auslautende Maskulina aus (Archivar archiwar || Gewölbe wjelb). Ebenso wird bei den Neutra auf -o mit weichem Stammauslaut die Gruppe von Wörtern mit Stammerweiterung durch Nennen der Genitivform von den Wörtern ohne Stammerweiterung, denen keine Genitivangabe beigefügt wird, abgehoben (Hund ... junger H. šćenj|o ~eća || Flamme płomj|o ~enja – Meer morjo).

Auch über den Wechsel bzw. Ausfall des Stammvokals sowie in einigen Fällen den Wechsel des Stammauslautkonsonanten sagt der Nominativ nichts aus. Wörter, bei denen sich der Stammvokal bzw. Stammvokal und Stammauslautkonsonant ändert, werden durch Nennung des Genitivs gekennzeichnet (Hof dw|ór ~ora || Klafter saž|eń ~nje || Kirche cyrk|ej ~wje). Wörter ohne Wechsel bzw. Ausfall stehen ohne Genitivangabe (Ahn wótc || Hornisse šeršeń). Da das grammatische Geschlecht bei Wörtern vom Typ sažeń, cyrkej bereits aus der Genitivform erkennbar ist, entfällt die Genuskennzeichnung f.

Bei Wörtern, die nach verschiedenen Deklinationsmustern abgewandelt werden können, wird auf beide Möglichkeiten verwiesen. Das betrifft beispielsweise einige Lexeme, die im Nominativ auf einen weichen Konsonanten auslauten; diese können femininen oder maskulinen Genus sein (Eichel žołdź f/m). Bestimmte Substantive mit Ausfall des Stammvokals in der Deklination können diesen fakultativ auch beibehalten; auf beide Deklinationsvarianten wird verwiesen (Grad stop|jeń ~nja/~jenja).

Fremdwörter lassen sich häufig schwer in die geläufigen Deklinationsmuster einordnen und weisen manche irregulären Erscheinungen auf. Deshalb sind bei Wörtern dieser Kategorie oft Angaben zur Flexion erforderlich (Ampere amper|e ~a m || Abbé abbé ~a m || B-Dur B-dur indekl./selt. ~a m). Indeklinabilität wird stets angegeben.

Einige Wörter haben nur im Singular Flexionsbesonderheiten, während sie im Dual und Plural regelmäßig flektiert werden. Dementsprechend erfolgt die morphologische Charakterisierung nur für den Singular (Drama drama Sg. indekl. m/ ~yf).

Adjektiv

Als Abweichung von der regelmäßigen Deklination wird bei den betreffenden adjektivischen Äquivalenten die Indeklinabilität vermerkt (echt ryzy indekl.). Eine adjektivische Flexion haben auch die sog. substantivierten Adjektive. Von diesen sind die Feminina durch Angabe des Genitivs morphologisch charakterisiert (Dienstmagd čeladn|a ~eje), um sie von den substantivisch deklinierten Wörtern abzuheben. Haben substantivierte Adjektive eine pluralische Flexion, so ist darauf ebenfalls durch die Genitivform hingewiesen (Gesangbuch spěwarsk|e ~ich). Diese Angabe besagt, daß das betreffende Wort nicht als Neutrum flektiert wird; beim Neutrum wird der Genitiv nicht vermerkt (Motorrad motorske).

Verb

Es wird durch eine finite Form die Zugehörigkeit zur i-Konjugation bei Verben, die im Infinitiv auf -eć auslauten, angegeben (halten dźerž|eć ~u). Wenn ebenso auslautende Verben ohne eine solche Kennzeichnung stehen, bedeutet dies, daß sie der a-Konjugation angehören (fällen pušćeć). Durch eine finite Form gekennzeichnet werden Verben, wenn der in die Präsensformen eingehende Teil des Infinitivs Veränderungen unterliegt (kehren mje|sć ~tu || abnehmen woteb|rać ~jeru). Sonst unterbleibt die Charakterisierung (abtragen wotnjesć || abspielen wothrać).

Einsilbige Verben und deren Komposita mit vokalischem Stammauslaut stehen mit Kennzeichnung, wenn sich der Stammvokal des Infinitivs von dem des Präsens unterscheidet (gießen l|eć ~iju || auslachen so wusm|jeć ~ěju). Auch bei den unregelmäßigen Verben wird die Präsensbildung angegeben (geben da|ć ~m || abgehen woteń|ć ~du).

Einzelne Verben haben zwei verschiedene Flexionsmöglichkeiten. Diese Besonderheit wird bei den betreffenden Wörtern vermerkt (annehmen přiw|zać ~ozmu/~zam || blühen k|ćěć -ćěju/ geh. ~tu).

Bei allen verbalen Äquivalenten ist ersichtlich, welchem Aspekt sie angehören. Perfektive Verben werden mit dem Symbol p versehen (abbeißen wotkusnyć p, wotkusać p ...), imperfektive sind durch das Fehlen der Aspektkennzeichnung als solche ausgewiesen (abbeißen ... wotkusować). Verben, die sowohl perfektiv als auch imperfektiv sind, werden durch die Angabe p/ip gekennzeichnet (abmalen wotmolować p/ip).

Präposition

Alle präpositionalen Äquivalente enthalten die Angabe über den geforderten Kasus des folgenden Nomens (für za + A.). Die vokalisch erweiterten Varianten der konsonantischen bzw. konsonantisch auslautenden Präpositionen werden genannt, ohne jedoch die Bedingungen für den Gebrauch der Dubletten zu beschreiben (aus¹ z/ze + G. || durch² přez/přeze + A.).

Als Grundsatz für alle morphologischen Angaben gilt, daß sie innerhalb eines Wörterbuchartikels nur einmal gemacht werden. Bei wiederholtem Auftreten eines Äquivalents unterbleibt die Kennzeichnung.

Neben der morphologischen Charakterisierung erfolgt auch eine Kennzeichnung bestimmter syntaktischer Besonderheiten der Äquivalente. Die Rektion wird angegeben, wenn sie von der des deutschen Stichworts in Kasus und/oder Präposition abweicht. Die Angaben stehen in der Regel nur bei den sorbischen Entsprechungen und werden mit Hilfe der Pronominalformen čeho, koho; čemu, komu usw. bzw. gegebenenfalls mit Hilfe von Verbindungen Präp. + Pron. wie na čim, na kim usw. ausgedrückt (anfauchen zasyčeć na koho || berühren so dótknyć/so dótkać čeho, koho).

Wird ein Äquivalent obligatorisch mit einer bestimmten präpositionalen Verbindung gebraucht, während das deutsche Stichwort die entsprechende syntaktische Konstruktion nur fakultativ aufweist, ist dies durch Angabe der Konstruktion bei der sorbischen Entsprechung deutlich gemacht (hinein~: ~laufen zaběžeć do čeho). Sowohl beim deutschen als auch beim sorbischen Wort kann die Rektion genannt sein, wenn das deutsche Wort mehrere Verbindungsmöglichkeiten zuläßt, die mit unterschiedlichen Äquivalenten wiedergegeben werden. Auf die Rektion im Deutschen wird mit den abgekürzten Formen des Pronomens »jemand« (jmd., jmds., jmdm., jmdn.) und mit dem Pronomen »etwas« (abgekürzt etw.) bzw. im Genitiv und Dativ mit der Kennzeichnung »einer Sache« hingewiesen. Wenn die zur Rektionsangabe verwendete sorbische Pronominalform hinsichtlich der Kasusbezeichnung doppeldeutig ist, folgt ein eindeutiges Beispiel (fragen so prašeć/so woprašeć koho; so jeje za dźěsćom woprašeć).

In manchen adjektivischen Stichwörtern ist es erforderlich, zwischen Äquivalenten, die in attributiver Stellung, in adverbialer Stellung bzw. als Supplement gebraucht werden, zu unterscheiden:

diesbezüglich a) adv. w tutym nastupanju, to nastupajo/nastupajcy, štož to nastupa b) attr. wotpowědny, přisłušny || bange (ängstlich) styskny, tyšny, styskliwy; Suppl. ze styskom

Bestimmte attributiv verwendete Äquivalente stehen im Gegensatz zum deutschen Stichwort nach ihrem Beziehungswort. Diese Nachstellung wird durch das Zeichen ... (s. auch Abschnitt H), das dem jeweiligen Äquivalent vorangeht, gekennzeichnet.

G. Exemplifizierung

Die Verwendung der Äquivalente kann durch Beispiele veranschaulicht werden. Die Exemplifizierung geht von den Bedürfnissen des Benutzers aus. Es kann angenommen werden, daß dieser vom Wörterbuch eine Anleitung für den Gebrauch der sorbischen Entsprechungen besonders in weniger geläufigen Kontexten, der erfahrungsgemäß für ihn mit gewissen Zweifeln oder Schwierigkeiten verbunden ist, erwartet. Das DoW gibt daher bei der Auswahl der Beispiele solchen Kontexten den Vorzug vor Textmodellen, die einen sehr üblichen Gebrauch der Äquivalente demonstrieren:

Kopf hłow|a ...; ~u při ~je stać, wot ~y hač do pjaty, bydlenje na ~u stajić, jemu wěrnosć na ~u připrajić, kak wysoka je přetrjeba na ~u, ~a lista, rakety, hozdźa ...

Auch grammatische Besonderheiten der Äquivalente werden, wenn nötig, durch Exemplifizierung verdeutlicht:

echt 1. (unverfälscht) ryzy indekl.; ~ złoto, pjeršćeń z ~ z~ota, ~ Serb ...

Ein eindeutiger exemplifizierender Kontext steht in jedem Fall, wenn durch die verallgemeinernde Angabe beim Äquivalent eine grammatische Besonderheit nicht eindeutig dargestellt werden kann (vgl. Beispiel fragen zur Kennzeichnung der Rektion; Abschnitt F). Phraseologismen werden in die Exemplifizierung einbezogen, wenn in ihnen die allgemeingebräuchlichen Äquivalente auftreten (vgl. Artikelausschnitt Kopf hłowa).

Auch folkloristische Textfragmente können, wenn die genannte Voraussetzung gegeben ist, in einer Reihe mit anderen Exempeln stehen:

außen ... zwonka, wonka; chěža je ~ z winom wobrosćena; zwonka směch, znutřka hrěch ...

Erscheint in folkloristischen Texten ein besonderes nur auf diese Gebrauchssphäre beschränktes Äquivalent, so wird das in der Regel mit ein n Einzelbeispiel veranschaulicht:

geschickt wušikny ..., folkl. lep|y; ~a abo njelepa, jeno zo je złoćana

Überhaupt werden stilistisch markierte Lexeme nicht selten exemplifiziert, um dadurch die spezifische Färbung, die ihnen eigen ist, deutlicher zu machen:

friedlich ... geh. pokojn|y, spokojn|y; pokojny napohlad, jemu ~je wumrěć dać

Gefahr strach, veralt. strachota, strachosć; ... wjele strachosćow wustać

Die Exemplifizierung erfolgt in der Regel einsprachig sorbisch. In den Fällen, in denen davon ausgegangen werden muß, daß dem Benutzer die Zuordnung der sorbischen Struktur zum deutschen Stichwort Schwierigkeiten bereitet, wird der deutsche Beispieltext vor dem sorbischen genannt:

da²... 3. (nach Rel.pron.) unübers.; wer da hat, dem wird gegeben štóž ma, tomu so da...

H. Typographisches

Schriftarten

Im Wörterbuch werden drei verschiedene Schriftarten verwendet:

Halbfett gesetzt sind die Stichwörter im Artikelkopf sowie die Gliederungsziffern und -buchstaben. In Komposita-Nestern stehen das am Anfang des Nestes genannte Erstglied und die einzelnen Zweitglieder innerhalb des Nestes halbfett.

Kursivschrift wird bei Zuordnungen zu Fachgebieten (vgl. unter D) angewandt, z. B. Jura, Ballsp. u. ä. Lediglich dann, wenn sich eine solche Zuordnung an eine differenzierende Charakterisierung, die in Klammem steht, anschließt und dann ebenfalls in Klammern gesetzt wird, entfällt die kursive Kennzeichnung, z. B.:

abbinden (losbinden, Zimm.) ...

Kursiv gesetzt sind weiterhin sowohl alle Qualifikatoren stilistischer, zeitlicher und räumlicher Art sowie zur Gebrauchsfrequenz, z. B. salopp, Neupräg., reg., seit., als auch alle für die grammatische Charakteristik (vgl. unter F) verwendeten Abkürzungen und Symbole, z. B. attr., f, p/ip.

In der normalen Grundschrift sind alle übrigen Teile der Wörterbuchartikel gedruckt.

Zeichen

Das Komma trennt gewöhnlich gleichartige Glieder einer Aufzählung. Es steht mit wenigen Ausnahmen (vgl. unter Semikolon) zwischen einzelnen Äquivalenten, soweit diese nicht durch differenzierende Charakterisierungen voneinander abgehoben werden. Es wird innerhalb der Exemplifizierung zwischen einzelnen illustrierenden Beispielen gesetzt:

abwischen wótrěć ...; dźěsću pót z čoła, proch, taflu, sej ruku wo kabat ~

Das Komma wird auch zwischen mehreren alternativen, durch Pronominalformen (mit Präposition) ausgedrückten Rektionsangaben zur Äquivalenz verwendet, z. B.:

anrufen ... 2. (telefonieren) zawołać ... koho, na koho, pola koho ...

Deminutiva werden vom voraufgehenden Grundwort und vom gegebenenfalls nachfolgenden Äquivalent durch Komma getrennt:

Bein ... noha, Dem. nóžka, pejor. klibora

Das Semikolon schließt – bei weitergehendem Text – Aufzählungen ab. Es steht vor der differenzierenden Charakterisierung sowie vor der Exemplifizierung. Dem Semikolon kann auch ein deutscher Ausgangstext für distributionell beschränkte (kontextgebundene) Äquivalente folgen, z. B.:

abwesend 1. (nicht anwesend) njepřitomny ...; a. sein přitomny njebyć

Das Semikolon hebt die Gültigkeit von Qualifikatoren der stilistischen einschließlich zeitlichen und räumlichen Charakteristik auf:

Beschäftigung ... přistajenje, veralt. zaměstnjenje; zaběranje ...

Wenn innerhalb eines Äquivalents bereits – den allgemeinen Regeln der Interpunktion entsprechend – ein Komma steht, wird zur Trennung von den benachbarten Äquivalenten ein Semikolon gesetzt:

bezichtigen winować; winu dać/dawać komu, zo je što činił; porokować komu što ...

Ebenso wird in der Exemplifizierung ein bereits durch Komma in sich gegliedertes Beispiel von benachbarten Beispielen durch Semikolon getrennt:

ach ach; ~ jej; mój božo; je to rjenje ...

Der Schrägstrich [/] dient zur verkürzten Darstellung gleicher Teile von mehreren Äquivalenten. Es werden dadurch Wiederholungen vermieden, z. B.

adeln ... do zemjanstwa pozběhnyć p/ powyšić p

Erquickungstrank wokřewjacy/wokřewny/wočerstwjacy/wochłódźacy/veraltd. wokřejny napoj

Mit dem Schrägstrich werden des weiteren Dubletten grammatischer Formen und Angaben über die Zugehörigkeit zu zwei verschiedenen Klassen innerhalb einer grammatischen Kategorie voneinander abgehoben:

abnehmen wot|ewzać ~ewzam/~wozmu

ausmalen wumolować p/ip

Der senkrechte Strich [|] trennt den unveränderlich bleibenden Teil der Äquivalenz von demjenigen, der sich bei der Formenbildung und in den illustrierenden Beispielen verändert:

aufbekommen 1. (Aufgabe) ... nawdaty dósta|c ~nu p ... 2. (öffnen können) wotewrić/wočinić mó|c ~žu ... fällig 1. (zu bezahlen) płaćomn|y; dźensa ~a suma ...

Die Tilde [~] vertritt Wörter oder Teile von Wörtern. Als Vertretung für ein ganzes Wort oder mehrere ganze Wörter wird die Tilde in der Exemplifizierung verwendet:

Angebot poskitk; jemu ~ činić, bohaty ~ sadu ...

abschnüren 1.a) (mit Schnur abbinden) podwjazać p, podwjazować, přewjazać p, přewjazować; žiłu, ruku, brodawku ~

bedingt ... pod wěstymi wuměnjenjemi, pod wěstym wuměnjenjom; ~ připrajić ...

Für das voraufgehende ganze Wort wird die Tilde auch bei grammatischen Angaben zum Äquivalent eingesetzt:

Arbeiter dźěłaćer ~ja ...

Für den Teil eines Äquivalents oder mehrerer Äquivalente wird die Tilde in Komposita-Nestern bei der verkürzten Darstellung sich wiederholender adjektivisch flektierter Wörter verwendet. Dazu vgl. eingehend im Abschnitt C. In allen anderen Fällen, die nicht der für die Komposita-Darstellung gültigen Regelung unterliegen, ist aus der Äquivalenzkennzeichnung mit senkrechtem Strich (vgl. oben) zu erkennen, welchen Teil bzw. welche Teile der Entsprechungen die Tilde vertritt. Sie steht für den Teil eines Äquivalents bei grammatischen Angaben (vgl. Stichwort aufbekommen) oder in der Exemplifizierung, z. B.:

Bann ... put|a plt; ... w swojich ~ach dźeržeć, ~a přełamać

Die Verwendung der Tilde für einen Teil mehrerer Äquivalente demonstriert das folgende Beispiel:

durchschütteln přetřasć p, přetřas|ować, roztřasć p, roztřas|ować; na horbatym puću so wšě stawy ~uja ...

Ebenso wie für einen Teil des Äquivalents steht die Tilde auch für einen Teil des Stichworts. Sie vertritt das Zweitglied bzw. Erstglied von Komposita.

Die Tilde mit Punkt [⸞] tritt für das Erstglied eines Kompositums ein, wenn gleichzeitig eine gegenüber dem Artikelkopf veränderte Schreibung am Wortanfang (also Kleinschreibung statt Großschreibung oder umgekehrt) gekennzeichnet werden muß, z. B.:

Dienst~: ... ⸞fertig ...

alt~: ... ⸞gold ...

Drei Punkte [...] verweisen auf zu ergänzende Textteile bzw. auf Veränderungen in der Wortstellung. Das Zeichen kann vor einem Äquivalent stehen und bezeichnet dann, daß diesem im Unterschied zum deutschen Ansatz das Beziehungswort vorausgeht (vgl. auch Abschnitt F, und unter C im Teilabschnitt über die Komposita):

beritten jěcharski, ... na konju, ... na konjach, ... na konjoch

Die drei Punkte nach einem Text drücken die beliebige Fortsetzung des Beispieltextes aus, z. B.:

beeindrucken přew|zać ~ozmje/~za p; wona je tak ~zata wot toho wšeho, zo ...

In runde Klammern werden fakultativ gebrauchte Textteile gesetzt. Das geschieht besonders in der Äquivalenz, z. B.:

Achter²~ Seefahrt: zadni; ~deck z~a lubja (łódźe)

In Klammern stehen auch differenzierende Charakterisierungen, soweit es sich nicht um Zuordnungen zu Fachgebieten oder grammatische Charakteristika handelt (eingehend dazu vgl. Abschnitt D).

Der Anfangsbuchstabe des Stichworts mit Punkt wird verwendet, wenn sich das Stichwort im Text des Wörterbuchartikels wiederholt und wenn die Abkürzung eindeutig mit dem Stichwort identifiziert werden kann. Auch von der im Lemma stehenden Grundform abweichende Formen werden bei Eindeutigkeit auf diese Weise abgekürzt. Beispiele:

Haken ... 2. Jagd H. schlagen róžki mjetać ...

alt ... a. Mann starc, hyp. starušk; a. Frau hyp. staruška …

Abkürzungsverzeichnis

  • A. = Akkusativ
  • Abk. = Abkürzung
  • Abs. = Absolutiv
  • abstr. = abstrakt
  • adj. = adjektivisch
  • Adj. = Adjektiv
  • adv. = adverbiell
  • Adv. = Adverb, Adverbialform
  • akt. = aktivisch
  • Akt. = Aktiv
  • anal. = analytisch
  • Anat. = Anatomie
  • A.obj. = Akkusativobjekt
  • Archäol. = Archäologie
  • Archit. = Architektur
  • Art. = Artikel
  • Astron. = Astronomie
  • atten. = attenuativ
  • attr. = attributiv
  • Attr. = Attribut
  • Augm. = Augmentativum
  • Ballsp. = Ballspiele
  • Bauw. = Bauwesen
  • bel. = belebt
  • bes. = besonders
  • bibl. = biblisch
  • bild. Kunst = bildende Kunst
  • bildl. = bildlich
  • Biol. = Biologie
  • Bot. = Botanik
  • Böttch. = Böttcherei
  • Buchbind. = Buchbinderei
  • buchspr. = buchsprachlich
  • Buchw. = Buchwesen
  • Chem. = Chemie
  • d. = der, die, das
  • D. = Dativ
  • delim. = delimitativ
  • Dem. = Deminutiv
  • Dem.pron. = Demonstrativpronomen
  • det. = determiniert
  • dicht. = dichterisch
  • Dipl. = Diplomatie
  • distr. = distributiv
  • D.obj. = Dativobjekt
  • dt. = deutsch
  • du = dualisch
  • Du. = Dual
  • e. = ein, eine
  • Eisenb. = Eisenbahn
  • Elektr. = Elektrotechnik, Elektronik
  • EN = Eigenname
  • enkl. = enklitisch
  • Entom. = Entomologie
  • etw. = etwas
  • euphem. = euphemistisch
  • ev. = evangelisch
  • evol. = evolutiv
  • exhaust. = exhaustitiv
  • expr. = expressiv
  • f = feminin
  • fachspr. = fachsprachlich
  • fam. = familiär
  • Fem. = Femininum
  • Fernspr. = Fernsprechwesen
  • Fin. = finitiv
  • Fin. = Finanzwesen
  • Flugw. = Flugwesen
  • folkl. = folkloristisch
  • Folkl. = Folklore
  • Forstw. = Forstwirtschaft
  • Fotogr. = Fotografie
  • Fußb. = Fußball
  • Fut. = Futur
  • G. = Genitiv
  • Gastr. = Gastronomie
  • geh. = gehoben
  • Geogr. = Geographie
  • Geol. = Geologie
  • Geom. = Geometrie
  • Gesch. = Geschichte
  • gewö. = gewöhnlich
  • Ggs. = Gegensatz
  • gramm. = grammatisch
  • Gramm. = Grammatik
  • Handb. = Handball
  • Handw. = Handwerk
  • Hilfsvb. = Hilfsverb
  • hist. = historisch
  • Hüttenw. = Hüttenwesen
  • hyp. = hypokoristisch
  • I. = Instrumental
  • Imk. = Imkerei
  • Imp. = Imperativ
  • Ind. = Indikativ
  • Indef.pron. = Indefinitpronomen
  • indekl. = indeklinabel
  • Industr. = Industrie
  • Inf. = Infinitiv
  • ingr. = ingressiv
  • Interj. = Interjektion
  • Interr.pron. = Interrogativpronomen
  • intr. = intransitiv
  • ip = imperfektiv
  • jmd. = jemand
  • jmdm. = jemandem
  • jmdn. = jemanden
  • jmds. = jemandes
  • Kard.zahl = Kardinalzahl
  • Kartensp. = Kartenspiel
  • kath. = katholisch
  • kaufm. = kaufmännisch
  • Kinderspr. = Kindersprache
  • Kochk. = Kochkunst
  • Koll. = Kollektivum
  • Komp. = Komparativ
  • Kon. = Konjunktiv
  • kongr. = kongruent
  • Konj. = Konjunktion
  • kont. = kontinuierlich
  • Kosmon. = Kosmonautik
  • kum. = kumulativ
  • Kurzw. = Kurzwort
  • L. = Lokativ
  • Landw. = Landwirtschaft
  • Lit. = Literatur
  • m = maskulin
  • männl. = männlich
  • Mask. = Maskulinum
  • Math. = Mathematik
  • Med. = Medizin
  • Meteor. = Meteorologie
  • Mil. = Militär
  • Min. = Mineralogie
  • Modalw. = Modalwort
  • Mus. = Musik
  • Myth. = Mythologie
  • n = neutral (sächlichen Geschlechts)
  • N. = Nominativ
  • neg. = negiert
  • Neg. = Negation
  • Neg.pron. = Negativpronomen
  • Neupräg. = Neuprägung
  • neutr. = neutral (Stil)
  • Neutr. = Neutrum
  • ns. = niedersorbisch
  • Num. = Numerale
  • o. = oder
  • Obj. = Objekt
  • Ök. = Ökonomie
  • ON = Ortsname
  • Opt. = Optik
  • Ord.zahl = Ordinalzahl
  • p = perfektiv
  • Päd. = Pädagogik
  • par. = parenthetisch
  • Par. = Partikel
  • part. = partizipial
  • Part. = Partizip
  • Pass. = Passiv
  • pejor. = pejorativ
  • Perf. = Perfekt
  • pers. = persönlich
  • Pers. = Person
  • Pers.pron. = Personalpronomen
  • Pharm. = Pharmazie
  • Phasenvb. = Phasenverb
  • Philat. = Philatelie
  • Philos. = Philosophie
  • Phonet. = Phonetik
  • Phys. = Physik
  • Physiol. = Physiologie
  • pl = pluralisch
  • Pl. = Plural
  • plt = Pluraletantum
  • Plusqu. = Plusquamperfekt
  • PN = Personenname
  • Polit. = Politik
  • Pol. Ök. = Politische Ökonomie
  • Pos. = Positiv
  • Poss.pron. = Possessivpronomen
  • präd. = prädikativ
  • Präd. = Prädikat
  • Präd.nomen = Prädikatsnomen
  • prähist. = prähistorisch
  • präp. = präpositional
  • Präp. = Präposition
  • Präs. = Präsens
  • Prät. = Präteritum
  • Pron. = Pronomen
  • Psych. = Psychologie
  • rat. = rational
  • räuml. = räumlich
  • refl. = reflexiv
  • Refl. = Reflexivum
  • Refl.pron. = Reflexivpronomen
  • reg. = regional
  • rel. = religiös
  • Rel. = Religion
  • Rel.pron. = Relativpronomen
  • result. = resultativ
  • Rundf. = Rundfunk
  • satur. = saturitiv
  • scherzh. = scherzhaft
  • Schimpfw. = Schimpfwort
  • Schuhmach. = Schuhmacherhandwerk
  • selt. = selten
  • semelf. = semelfaktiv
  • sg = singularisch
  • Sg. = Singular
  • sgt = Singularetantum
  • Singul. = Singulativum
  • sorb. = sorbisch
  • spez. = speziell
  • spött. = spöttisch
  • Sprachw. = Sprachwissenschaft
  • Subj. = Subjekt
  • subst. = substantivisch
  • Subst. = Substantiv
  • Superl. = Superlativ
  • Suppl. = Supplement
  • synth. = synthetisch
  • Techn. = Technik
  • Textil. = Textilindustrie
  • Theat. = Theater
  • Tour. = Touristik
  • tr. = transitiv
  • übertr. = übertragen
  • Uhrm. = Uhrmacherhandwerk
  • umg. = umgangssprachlich
  • ungebr. = ungebräuchlich
  • unpers. = unpersönlich
  • unübers. = bleibt unübersetzt
  • v. = von, vom
  • V. = Vokativ
  • Vb. = Verb
  • veralt. = veraltet
  • veraltd. = veraltend
  • Verbalsubst. = Verbalsubstantiv
  • verhüll. = verhüllend
  • Versl. = Verslehre
  • vertraul. = vertraulich
  • Vet. = Veterinärmedizin
  • Volksk. = Volkskunde
  • Vollvb. = Vollverb
  • weibl. = weiblich
  • Wirtsch. = Wirtschaft
  • Wissensch. = Wissenschaft
  • zeitl. = zeitlich
  • Zimm. = Zimmererhandwerk
  • Zool. = Zoologie